Grundlegende Lebens- und Beziehungsmuster

Beziehung ist die Basis unseres (Er-)Lebens. Sobald wir mit etwas im Kontakt sind, sind wir auch in Beziehung mit diesem Etwas. Unsere Beziehung bestimmt die Art des Kontakts.

Doch zuerst, wer ist Wir bzw ich? Da die Antwort auf diese Frage sehr komplex ist, möchte ich zur Vereinfachung vorschlagen, das was wir „ich“ nennen, zumindest in diesem Artikel mit dem aktuellen Bewusstsein gleichzusetzen. Wenn wir über unseren Körper nachdenken, haben wir auch zu diesem eine Beziehung, die sich darin bemerkbar macht, wie wir über ihn denken. Mögen wir ihn? Freuen wir uns, ihn zu sehen? Lehen wir ihn ab? Fühlen wir uns schuldig, weil wir wieder keinen Sport gemacht haben?

Gleiches gilt, wenn wir über uns selbst, oder unsere Art zu denken nachdenken. Genauso haben wir eine Bezieung zum Essen, zur Arbeit, zu Drogen, zu Menschen (Freunde, Feinde, engster Kreis, etc…). Wenn wir unsere Beziehung zu Dingen untersuchen wollen, hilft es, sich vorzustellen, die Sache wäre eine Person. Also zum Beispiel: Wenn meine Arbeit eine Person wäre, wie würde ich die Beziehung zu ihr beschreiben?

Zu allem existiert jeweils eine spezifische Beziehung. Folgt man diesem Ansatz, so ist im Grunde Beziehung für uns so etwas wie das Wasser für Fische. Allgegenwärtig.

Doch die Art und Weise wie wir üblicherweise all unsere Beziehungen gestalten, geschieht unbewusst. Denn unsere frühen Beziehungsmodelle haben wir gelernt, noch bevor wir Worte dafür hatten. Diese Modelle haben wir dann weiterentwickelt, allerdings meistens ohne bewusst darüber nachzudenken.

In meiner Praxis fällt mir auf, dass es einige wenige Grundthemen gibt, durch welche Beziehungen geprägt sind.

Unheilsame Beziehungen basieren auf:

  • Schuld / schlechtes Gewissen
  • Macht / Ohnmacht
  • Schmerz
  • Angst / übermäßige Abhängigkeit
  • Zweck / Missbrauch

heilsame Beziehungen basieren auf:

  • Freude
  • Freiheit
  • Vertrauen

Wer möchte kann an dieser Stelle einmal seine Beziehungen zu Menschen oder Dingen die ihm besonders wichtig sind und oder auch zu Menschen und Dingen die eine besondere Herausforderung darstellen überprüfen.

Zum Beispiel:

rufe ich meine Mutter an, weil…

… ich sonst ein schlechtes Gewissen hätte? -> Schuld

… sie mir sonst kein Geld gibt -> Macht und/oder Zweck je nachdem

…ich Angst habe, dass sie mich sonst nicht mehr mag? -> Angst / Abhängigkeit

… wir uns freuen, wenn wir uns Dinge erzählen können. -> Freude

Natürlich ist es in der Praxis nicht gar so einfach, wie hier beschrieben. Zumal es sich meist um unbewusste Aspekte handelt, erkennt man oft nicht auf den ersten Blick,  welches Thema das eigene Kernthema ist.

Je mehr es gelingt, Kontakte und Beziehungen auf eine heilsame Art zu gestalten, desto größer ist auch die eigene Zufriedenheit

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