Medikamente mit und ohne (Neben-) Wirkung

Heute ist auf der Webseite von Spiegel Online zu lesen:

„Die Pharmaindustrie ist nicht nur schlecht. Sie entwickelt und produziert Arzneimittel, die gut für die Gesundheit sind und die Leben retten können. Sie schafft Jobs und fördert das wirtschaftliche Wachstum. Leider schafft und fördert sie aber auch viel Negatives, sagt Fiona Godlee, Chefredakteurin des renommierten „British Medical Journals“ („BMJ“).“Kontinuierlich und systematisch – und das über Jahrzehnte – wurden Daten aus klinischen Studien geheim gehalten oder nur falsch an die Öffentlichkeit gegeben.“

Zum Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/bmj-pharmakonzerne-muessen-alle-studien-offenlegen-a-865429.html

In diesem Zusammenhang sind auch die Studien von Irving Kirsch interessant, der sich an der University of Hull mit der Wirksamkeit von Antidepressiva und Placebos beschäftigt. Die Ergebnisse, die I. Kirsch bei einem Fachkongress in Bremen in 2012 präsentierte, nachdem er alle Daten der FDA (amerikanische Zulassungsstelle für pharmazeutische Produkte) ausgewertet hatte, sind erstaunlich.

Nur bei Schwerstdepressiven (ca 10 % aller Fälle) wirkt ein Medikament signifikant besser als ein Placebo
Die Rückfallquote bei einer Behandlung mit Medikamenten ohne Psychotherapie ist ein vielfaches größer als bei der Behandlung mit Psychotherapie

(Irving Kirsch Forschungen sind ausführlich in seinem Buch „the emperor’s new drugs“ zu finden.)

Wie im Zitat oben bereits angemerkt wurde, sind nun nicht alle Medikamente schlecht. In bestimmten Fällen sehr hilfreich und notwendig. Dennoch macht es sicherlich Sinn, sich weiterhin kritisch mit dem Thema auseinander zu setzen.

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